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Bis vor kurzem lag eine Störung bei uns vor.
20.03.2021
«Stellen Sie sich Ihre Heizenergie in einem Tank vor. Die Energiemenge, die darin ist, hat eine Einheit: Das sind Kilowattstunden, kurz kWh. Wenn man diese Energie verbraucht, muss man dafür bezahlen (CHF/kWh). Will man diese Energie als Wärme nutzen, muss sie in einen Wärmeerzeuger fliessen, also z. B. als Gas in eine Gasheizung oder als Strom in eine Wärmepumpe. Energie, die fliesst, heisst Leistung. Diese Leistung wird in Kilowatt (kW) ausgedrückt», erklärt Wolfgang Neumann den Unterschied von Energie und Leistung. Und genau diese Leistung muss «passen».
Je besser ein Haus isoliert ist, desto «kleiner» kann die Heizung ausfallen und desto weniger wird Energie verbraucht.
Der Königsweg zur Behaglichkeit in energetisch optimierten Häusern führt also über das Verhindern von Wärmeverlusten durch Fenster, Türen, Wänden, Decken und Dach. Ein schlecht isoliertes Haus benötigt immer mehr Leistung, um die Wärme, die verloren geht, wieder aufzufüllen, als ein saniertes Haus. Sanierungsmassnahmen sind z. B. die Dämmung der Kellerdecke, die Dämmung der Aussenwände mit dem Ersatz der alten Fenster oder eine Dämmung des Dachs. Mit diesen Massnahmen können sofort der Energieverbrauch und die Anforderungen an die Heizleistung gesenkt werden. Eine richtig dimensionierte Heizung mit einem nachhaltigen Energieträger rundet eine erfolgreiche Sanierung ab. Behaglichkeit und Energieeffzienz schliessen sich nicht aus!
Kann bei einem Altbau mit einer kunstvollen Stuckfassade oder bei einem denkmalgeschützten Haus keine Veränderung an der Fassade vorgenommen werden, könnte die Sanierung von innen erfolgen. Auch hier ist die Reihenfolge bei der Durchführung einzelner Massnahmen von grosser Wichtigkeit, um Feuchtigkeitsprobleme zu vermeiden. Alternativ oder/und ergänzend kann der Energiebedarf ökologisch wertvoll mit erneuerbaren Energien wie z. B. einer grosszügig dimensionierten Wärmepumpe oder Biogas gedeckt werden. Ein GEAK®-Plus-Bericht lohnt sich in beiden Fällen GEAK®-Experten nehmen immer eine neutrale Position ein. Zusammen mit den Eigentümerinnen und Eigentümer wird der Zustand der Gebäudehülle und der Heizung ermittelt, es wird ein Finanzplan erstellt, und die Prioritäten der Massnahmen werden geplant. Nach dem Abschluss als Diplomingenieur der Verfahrenstechnik an der RWTH Aachen und einem Bachelor in Business Administration (BBA) an der Oekreal-Schule in Zürich sowie der University of New York folgten Weiterbildungen zum GEAK®-Experten und Lehrgänge und Zerti|zierungen in erneuerbaren Energien und Energieberatung
Im letzten Jahr hat Jens Birrer die Sanierung seines Gebäudes an der Staldenstrasse in Gebenstorf in Angriff genommen. Er und seine Frau haben es zu Hause gern gleichmässig warm, und sie legen Wert auf einen nachhaltigen Energieträger. Zudem ist es ihnen wichtig, dass der Stil des Gebäudes auf jeden Fall beibehalten wird und das Ergebnis zum Gebäude passt. «Als Laie ist es mir nicht möglich, eine energetische Renovation selber durchzuführen, da fehlt mir das Fachwissen über Vorgehen, Material und Massnahmen, um die angestrebten Werte –Wärme, Energieef|zienz, Kosten – zu erreichen. Eine Sanierung macht man nur einmal, da braucht es Experten», ist Jens Birrer überzeugt. Raphael Bösch, dipl. Architekt FH/SIA, wurde gleich zu Beginn der Sanierung vom Bauherrn als Berater hinzugezogen. Architekt Bösch und Bauherr Birrer kennen sich von einem früheren Umbauprojekt. Raphael Bösch: «Geplant war, aufgrund ihres Alters die Fenster zu sanieren. Wie immer, wenn es um einen Fensterersatz geht, schaue ich mir die Gebäudehülle genau an. Oft zeigt sich, dass sich bei der Kombination von modernen Fenstern und schlechter Fassadenisolierung Feuchtigkeit an den Wänden bildet, die zu Schimmel führen kann.»
Wolfgang Neumann erstellte als GEAK®-Experte mehrere Varianten für eine energetische Sanierung von Gebäudehülle und Heizung. Er kennt alle Förderprogramme des Kantons, von Heizungsanbietern und Energieversorgern rund ums Thema Haus. Seine Aufgabe in diesem Projekt zielte auf eine wirtschaftlich tragfähige und nachhaltige energetische Sanierung mit hohem Wohnkomfort ab. Nach der Bestandsaufnahme am Gebäude in Gebenstorf war klar, dass sowohl Dach und Fassade wie auch die Fenster saniert werden sollten. Mit diesen Massnahmen war aber absehbar, dass nicht nur der Energieverbrauch, sondern auch die die Heizleistung massiv gesenkt werden kann. Das Potenzial ist in diesem Fall enorm, da das grosse Haus mit grossem Fassadenund Dachanteil auch einen hohen Energieverbrauch aufweist. Eine neue, auf den neuen Wärmeverbrauch ausgelegte Heizung wurde deshalb ebenfalls geplant.
Vor der Heizperiode 2020/21 wurden als Erstes die Fenster ersetzt. Die Decke hat Jens Birrer in Eigenleistung zwischen den Dachsparren von innen mit einer zusätzlichen Dämmung versehen. Jetzt, im Frühling, wird das Haus aussenisoliert, und die Böden werden wo nötig zusätzlich gedämmt. Im Herbst wird dann vor der nächsten Heizperiode die Pelletheizung ersetzt, die dreimal täglich befeuert werden muss. Im Auswahlverfahren wurden die Varianten Erdsonden Wärmepumpe, Luft-Luft-Wärmepumpe und Gasheizung geprüft. Schliesslich fiel der Entscheid zugunsten einer Gasheizung aus, da mit dieser die vom Bauherrn vorgegebene Temperatur konstant gehalten werden kann. Und weil Nachhaltigkeit ein grosses Anliegen ist, wird CO2-neutral mit 100 Prozent Biogas geheizt. «Klimaneutrales Heizen kostet halt etwas. Für uns ein geringer Weg, einen Beitrag zur CO2-Reduktion zu leisten. Und dieser Beitrag ist erst noch unseren Bedürfnissen angepasst», meint Bauherr Jens Birrer. Architekt Raphael Bösch und GEAK®-Experte Wolfang Neumann freuen sich, dass der Bauherr eine optimale Lösung für Komfort und Nachhaltigkeit gewählt hat. Sie sind sich einig: «Hier hat es speziell gut gepasst. Der Bauherr wird eine einfach zu bedienende, automatisch gesteuerte Gasheizung erhalten. Die Anlage ist im Vergleich zu anderen Varianten kostengünstig und mit Biogas als Energieträger nachhaltig. Zudem wird die durch die Dämmmassnahmen reduzierte Heizleistung dem hohen Wärmebedarf der Familie gerecht.»