Weinregion mit Tradition

Unser Kundengebiet ist önologisch betrachtet ein Versuchungsgebiet. Rund ums Wasserschloss werden hervorragende Weine gekeltert.
IBB-Geschäftsleitungsmitglied Philippe Ramuz wuchs in Pully am Rand des Lavaux auf, wo man ausgezeichneten Chasselas trinkt. «Als ich in die Region Brugg zog, gabs auf einmal vor allem Riesling-Silvaner», erinnert er sich. Seine Kollegen von der Feldmusik Lupfig führten ihn beim geselligen Beisammensein nach den Proben aber sanft und schnell und, wie wir noch erfahren werden, erfolgreich in die Aargauer Weinkultur ein.
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Mit 400 Hektar Anbaufläche ist der Aargau der viertgrösste Deutschschweizer Weinbaukanton. Zwei Drittel der Fläche sind mit blauen Sorten bestockt, ein Drittel mit weissen Trauben. Insgesamt sind es 63 Rebsorten, aus denen jährlich im Schnitt 20 500 Hektoliter Wein gekeltert werden.

Die Hauptsorten sind Blauburgunder und Riesling-Silvaner. Aufgeteilt ist der Kanton in sieben Anbaugebiete, fünf haben Ausläufer ins Wasserschloss: Limmattal, Schenkenbergertal, Fricktal, Reusstal und Geissberg. Man kann also getrost sagen: Unser Kundengebiet ist auch ein Weingebiet.

Zahlreiche Weinbauern und Hobbywinzerinnen und -winzer pflegen leidenschaftlich ihre Reben, was Weingeniesser wie Hans Spörri, Leiter ICT bei uns, begeistert: «Als Einheimischer kann ich sagen, dass die regionalen Weine in den vergangenen 25 Jahren international ganz klar aufgeschlossen haben.»

Noch ist das nicht überall bekannt. Winzerin Judith Schödler aus Villigen leistet viel Überzeugungsarbeit. «Wir lieben es, wenn die Leute zu uns auf den Hof kommen. Ich will ihnen zeigen, wer wir sind, was wir machen und wie. So entsteht Identifikation.» Ihr Partner Nick Schnider nickt. «Unsere Philosophie ist, mit viel Freude und Können möglichst naturnahe Weine zu machen.»

Landschaftspflege

Der Rebberg von Landwirt Peter Vogt aus Rüfenach wurde von seinem Vater angelegt. «Der Wein ist das eine. Aber es geht auch um die Landschaftspflege, die wir betreiben», erzählt er. «Ich sage gern zu den Leuten: Trinkt ihr unseren Wein nicht, dann verwildern die schönen Rebberge.» Ganz ernst ist das nicht gemeint. Die rund 1500 Flaschen, die er produziert, sind immer rasch verkauft, und das ist überall die Regel: Über 90 Prozent des im Aargau gekelterten Weins wird direkt im Aargau konsumiert.

Ein hochdekorierter Winzer der Region ist Pirmin Umbricht aus Untersiggenthal. Auch er sagt, dass sich hier bezüglich Qualität niemand verstecken müsse. Aber es brauche sehr viel Glück, um auf nationaler oder internationaler Ebene den Durchbruch zu schaffen, andere Regionen hätten sich längst einen Namen gemacht.

«Der Wein aus dem Aargau ist auf dem Weg, die Fortschritte sind enorm. Das Positive braucht aber eben einfach länger, um sich festzusetzen, und die alten Vorurteile über den einstigen sauren einheimischen Wein geistern noch herum.» Dann schmunzelt er und sagt: «Die jungen Leute sind da viel offener.»

Zum Beispiel die 27-jährige Michelle Würsten, unsere DigitalMarketing-Managerin, die ganz angetan ist: «Ich bin keine Kennerin, mag sonst eher süsse Weissweine. Aber ich bin sehr positiv überrascht von den hier angebotenen Weinen.» Der gleichaltrige Mees Konings, unser Rohrnetzmonteur, neben ihr nickt: «Auch ich finde die Weinvielfalt und die vielen Winzer in der Region toll.» Er lacht: «Ganz offensichtlich bin ich zu jung, um die angeblich schlechteren Weine von früher zu kennen.» 

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Geschichten

Bäretatze nennt der Villiger Hansruedi Zimmermann seine Weine, «weil Villigen einst die letzte und hinterste Gemeinde des Grosskantons Bern war und somit auch noch die Bäretatze im Gemeindewappen trägt». Das ist eine der Geschichten, die seine Weine erzählen, eine andere ist die von den drei unterschiedlichen Terroirs Schlossberg, Gugele und Steinbruch, vom lehmigen, kalziumhaltigen Ton bis zum schweren, kalziumarmen tonigen Lehm.

Eine erfolgreiche Geschichte kann auch Bruno Hartmann aus Remigen erzählen, der mit 50 Aren vom Vater angefangen hat. Mittlerweile werden von 16 Hektaren jährlich 110 000 Liter Wein gekeltert, darunter auch für mehrere Weinbauern aus der Region.

Die Rebberge werden naturnah mit einem sehr grossen ökologischen Bewusstsein gepflegt. Sein Interesse an der Weinkultur geht noch weiter. Er hat die Römerrebberge in der Region initiiert, die den 2000 Jahre alten antiken römischen Weinbau erlebbar machen. Auf seinem Gut begrüsst er viele Touristen aus Frankreich, Portugal und Österreich, Letztere auf den Spuren der Habsburger. Wie schmeckt den internationalen Gästen der hiesige Wein? «Gut! Sie sind erstaunt, wie fruchtbetont und kräftig unsere Weine sind.»

In der Geschichte des Weinbaus war das Aufkommen der Reblaus vor rund 150 Jahren fatal. In Villnachern beispielsweise wurden erst vor einigen Jahrzehnten wieder Reben gepflanzt. Peter Häusermann pflegt nun die Reben seines Vaters in zweiter Generation als zeitintensives Hobby. Sein Arbeitgeber gewährt ihm unbezahlten Urlaub in den Monaten Mai und Juni, um im Rebberg zu arbeiten. Was erzählt dieser Wein? Häusermann lacht: «Von Schweiss, Sonne, Kälte, Regen, Hagel. Von schwierigen Momenten im Juli und August, wenn ich an den Wochenenden im Rebberg chrampfe und mich frage, warum ich mir das antue. Im Herbst während der Lese dominiert die Freundschaft, und alle Mühsal weicht reiner Freude, wenn der Wein in der Flasche ist.»

 

Das Fazit

Philippe Ramuz hat die Degustationsrunde auf unserem Werkareal hinter sich, er hat gefachsimpelt und nachgefragt, und sein Fazit ist klar: «Jeder Wein hier ist einfach gut. Man merkt, dass die Winzerinnen und Winzer mit grosser Passion ihr Produkt machen.» Ob die Freunde und Bekannten im Welschland das auch so sehen würden? Ramuz nickt. «Aber sicher! In meinem Weinkeller liegen viele regionale Weine. Wenn ich Besuch aus der Romandie bekomme, öffne ich stets eine Flasche von hier. Dann ernte ich zweimal grosses Erstaunen. Zuerst, weil meine Freunde gar nicht wussten, dass hier Wein produziert wird. Und dann, weil er so gut schmeckt!»

Lernen Sie die Winzerinnen und Winzer unserer Region kennen.

Weingut Schödler

Nick Schnider und Judith Schödler setzen in Villigen auf neue, kaum krankheitsanfällige Rebsorten.

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Wein & Gemüse Umbricht

14 verschiedene Weine keltert Pirmin Umbricht in Untersiggenthal.

 

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Weinbau Hartmann AG

Bruno Hartmann aus Remigen produziert unter anderem den bekannten Römer-Wy.

 

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Villigerweine

Die Bärentatze, das Hauptmotiv des Villiger Gemeindewappens, ist die Namensgeberin des Weins von Hansruedi Zimmermann.

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Weinbau Häusermann

Peter Häusermann produziert Villnacher Wein in zweiter Generation.

 

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Winzer

 

Landwirt Peter Vogt aus Rüfenach produziert jährlich rund 1‘500 Flaschen Wein vom eigenen Rebberg.

 

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