Der Vereinsname ist gelungen und ausnehmend treffend: Schwarmgold. Die beiden Co-Präsidenten Roger Buser und Tobias Hunziker werden nämlich ganz enthusiastisch, wenn sie von ihrem Hobby erzählen, den Honigbienen. Und man glaubt den beiden Freunden sofort, wenn sie sagen, dass ihnen die Insekten sehr am Herzen liegen: Sie behandeln sie tatsächlich wie Preziosen.
Dass der Platz in Villnachern, wo die beiden ihre Honigbienen pflegen, zudem sehr schön ist, passt: Das Bienenhaus steht idyllisch am Rande einer Kuhweide, der Blick schweift über Feld und Wald bis zur Habsburg. Hinter dem Haus, am Hang, dann ein seltener Anblick, ein lichter Föhrenwald, so besonders, dass Pro Natura sich um ihn kümmert.
Eine der Visionen von Schwarmgold ist, dass eines ihrer Bienenvölker bald in diesem Föhrenwald ausgewildert werden kann. Womit angedeutet ist, worauf es Buser und Hunziker ankommt: nämlich mehr auf die Bienen als auf den Honig. Sie entnehmen den Stöcken beispielsweise nur ein Drittel des Honigs, den Rest lassen sie dem Volk, damit es überwintern kann. Damit entgeht ihnen einiges an Geld, denn ihre 19 Bienenvölker sind fleissige Produzenten. «Man könnte alles ernten und den Völkern für den Winter Zuckerwasser geben», sagt Hunziker. So machen es viele. Nicht aber Schwarmgold. Ein Vereinsziel lautet denn auch: «Schwarmgold fördert eine artgerechte, nachhaltige und zeitgemässe Bienenhaltung, die sowohl ökologischen als auch ökonomischen Bedürfnissen von Mensch und Natur gerecht wird.»
Abgesehen davon, dass die Imkerei viel zu tun gibt, sind die beiden Familienväter auch stark damit beschäftigt, Verbesserungen umzusetzen. Um den Bienen einen windgeschützten Anflug zu ermöglichen, haben sie jetzt das Bienenhaus in Villnachern mit einer Bienen- und Schmetterlingshecke eingefasst. Die dauerhaft blühende Hecke sorgt zudem dafür, dass die Insekten durchgängig Nahrung haben.
Eigentlich hätten sie diese Hecke mit einem Beitrag des iBBooster finanzieren wollen. Weil den beiden das Wohl der Bienen aber so sehr am Herzen liegt, konnten sie nicht darauf warten, ob sie tatsächlich gewinnen. Dass sie nun dank dem Zustupf der IBB nicht alles aus eigener Tasche berappen müssen, freut sie und auch uns von der IBB. Und es geht weiter: Als Nächstes sind neue Hochstammbäume als Bienenschwarm-Sammelstelle und eine Solaranlage geplant, damit sie an Winterabenden nicht im Dunkeln imkern müssen.
Was aber macht denn die Faszination der Imkerei aus? Beide lachen. Roger Buser sagt: «Es ist wundervoll, den Bienen zuzusehen und zuzuhören. Es macht glücklich, über dieses Wunder der Natur zu staunen.»
Mittlerweile pflegt Schwarmgold nicht nur in Villnachern Bienenvölker, sondern auch in Remigen und vertreibt über seine Website Honig, Wachs und Kerzen. Wer nicht gleich Imker werden, aber dennoch etwas von der Bienenbegeisterung erfahren will: Schwarmgold ermöglicht Bienenvolkpatenschaften im Bienenhaus in Villnachern oder, für Leute mit eigenem Garten, auch bei einem zu Hause. Nicht ganz billig, aber als Erlebnis wohl unbezahlbar …
www.schwarmgold.ch
