Kanuclub

Der Kanuclub Brugg ist äusserst beliebt. Nachwuchssorgen kennt er keine, und die jährlichen Anfängerkurse für je 14 Erwachsene sind immer schnell ausgebucht.
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Hans Rüssli paddelte mit 57 Jahren zum ersten Mal ein Kajak auf dem Fluss – sofort entdeckte er eine neue grosse Leidenschaft. Heute, neun Jahre später, präsidiert er den Kanuclub Brugg mit der wohl gleichen Begeisterung, mit der er damals die ersten Paddelschläge machte.

«Es ist dieses totale Abschalten», beschreibt er die Faszination für den Sport. «Das beginnt schon auf der Velofahrt hierher zum Clubhaus. Ist das nicht ein wahnsinnig wunderschöner Ort? Dieser Blick, das Wasser? Die Landschaft? Die vielen lachenden Gesichter?» Er zeigt auf die Limmatmündung, die Aare, die Kajaks, die auf der Wiese bereitliegen, sowie auf seine jungen, ganz jungen und auch älteren Clubkolleginnen und -kollegen, die sich an diesem Abend in Lauffohr zu einer gemeinsamen Kanufahrt zusammengefunden haben. «Ein besseres Anti-Stress-Mittel kenne ich jedenfalls nicht.»

Bevor nun der Text mehr zum Club preisgibt, hier ein kurzer, für Laien interessanter Einschub zur Begriffsklärung: Unter dem Oberbegriff «Kanu» versteht man ein Paddelboot, das mit Paddeln in Blickrichtung bewegt wird. Aber das Boot selbst, das kann sehr unterschiedlich aussehen. So fahren die Mitglieder des Kanuclubs Brugg Wildwasser-Kajaks, wendige Slalom-Kajaks, schnelle Abfahrts-Kajaks, schnittige See-Kajaks sowie Kanadier. Übrigens ist der Kanuclub Brugg einer der erfolgreichsten Wettkampfclubs der Schweiz.

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1966 gegründet, weist der Verein heute über 110 Aktivmitglieder auf, vom Junior bis zur Seniorin. Ganze Familien sind dabei, weil etwa die Kinder dem Club beitreten und dann ihre Eltern mitnehmen und zum Bleiben animieren, oder die Eltern werden Mitglied und nehmen ihre Kinder mit, die dann ebenfalls beitreten wollen. Jedenfalls ist der Kanuclub Brugg äusserst beliebt, Nachwuchssorgen kennt er keine, und die zwei jährlich durchgeführten Anfängerkurse für jeweils 14 Erwachsene sind immer sofort ausgebucht. «Inserate müssen wir schon lange keine mehr schalten, der Zulauf ist auch ohne diese gross», sagt Hans Rüssli und strahlt. Er hat an diesem Abend noch einen zweiten Grund zum Strahlen: Von der IBB erhält der Verein einen iBBooster-Check über 1000 Franken. Das Geld können Rüssli und seine Kolleginnen und Kollegen gut gebrauchen, denn die Duscharmaturen im schönen Clubhaus sind bereits 25 Jahre alt und müssen ausgetauscht werden.

Dass die Freude nicht nur bei Hans Rüssli, sondern bei allen an erster Stelle steht, ist am anschliessenden Fototermin ersichtlich. Die Mitglieder kommen in Windeseile vor der Kamera zusammen – und jubeln und johlen, als hätten sie gerade einen grossartigen Wettkampf gewonnen. Und irgendwie ist diese Freude so ansteckend, dass man sich ernsthaft überlegt, ob man nicht selbst einmal ein Kajak auf dem Fluss paddelt, um herauszufinden, was das mit einem macht.