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20.03.2023
Ruhe, bitte!
Den Rehen hilft auch ihr Winterkleid, das sie im Spätherbst anlegen. Es besteht aus hohlen Haaren, was ein isolierendes Luftpolster schafft, und ändert für die dunkle Jahreszeit seine Farbe von Rot zum Gräulichbraun des Waldes. Auch schliessen sich die Rehe, im Sommer eher Einzelgänger, zu Gruppen zusammen: Mehr Augen und mehr Ohren nehmen Luchse und Füchse schneller wahr, ihre Winterfeinde in unseren Wäldern. Eine Flucht bringt das Energiemanagement aus den Fugen, wachsam sein ist deshalb überlebenswichtig. Genau deshalb sollen Waldbesucher im Winter unbedingt auf den Wegen bleiben, um das Wild nicht aufzuscheuchen.
Werden die Tage länger, erweitern Knospen und eiweissreiche Gräser das Menü, das Sommerhaar entwickelt sich, und im späten Frühling setzen die Geissen ihre Kitze. Faszinierend: Die Paarung findet jeweils Ende Juli, Anfang August statt, das befruchtete Ei entwickelt sich aber erst ab Ende Dezember. Diese sogenannte Keimruhe führt dazu, dass Brunft und Säugezeit auf die Sommermonate fallen, wenn das grösste und qualitativ hochwertigste Äsungsangebot besteht.
Kantonaler Reservatsaufseher Thomas Amsler
Der erfahrene Jäger und Fischer Thomas Amsler aus Untersiggenthal ist kantonaler Reservatsaufseher für den Klingnauer Stausee und den Flachsee in Rottenschwil, beides nationale Schutzgebiete von internationaler Bedeutung.