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30.04.2024
Rückblick ins Kundenmagazin Juni 2021
Der elektrisch angetriebene Bus fährt sich gleich wie einer der Diesel verbrennt. Jedoch lautlos und ruhiger, was auf einer achtstündigen Schicht für die Ohren der Chauffeusen und Chauffeuren deutlich angenehmer ist. Einen Auspuff am 12 Meter langen Scania Citywide BEV (Batery Electric Vehicle) sucht man vergeblich. Auf der Karosserie prangt dafür mehrfach der Spruch: «Mein Tank reich für Milliarden von Jahren!». Acht Batterien, jede so gross wie zwei Bananenschachteln und mit einem Gesamtgewicht von rund 2 Tonnen, treiben den Bus an. 300 Kilowatt oder 400 PS beträgt die Leistung. Auf 100 Kilometer verbraucht das Fahrzeug rund 100 Kilowattstunden, was 10 Liter Diesel entspricht. Zum Vergleich: Mit dieser Menge Energie kommt ein Dieselbus nur einen Drittel der Strecke weit.
Alternative Mobilität, mit Sonne im Herzen, pardon, in den Batterien.
Ein Erfolg versprechendes Zukunftsszenario für den urbanen ÖV. Allerdings ist die Sache diffizil, viel Erfahrung muss gesammelt werden. Es ist der zweite ÖV-Pilotversuch, bei dem wir mitmachen: Von 2013 bis 2018 waren wir schon beim Brennstoffzellen-Postauto involviert. «Als wir hörten, dass ein E-Bus für Brugg zur Debatte steht», sagt IBB-CEO Eugen Pfiffner, «haben wir uns eingebracht und nachgedacht: Wie wollen wir den E-Bus laden? Wo soll das stattfinden? Wo nehmen wir die Energie her? Und wir haben uns gefragt, wie es wäre, wenn nicht nur ein E-Bus unterwegs ist, sondern viele.»
E-Mobilität im urbanen Umfeld mit wenig Infrastruktur, also keinen Fahrleitungen, ist eine elektrisierende Vorstellung und umweltverträglich, keine Frage. Aber es gibt ein grosses Problem, und da setzt die pragmatische Pionierarbeit an: Zapft nicht nur ein E-Postauto in wenigen Minuten eine grosse Leistung an der Ladestation, sondern viele, und das alle paar Minuten, schwankt das Stromnetz derart, dass Störungen drohen. Deshalb suchten wir gemeinsam mit der FHNW in Windisch eine Speicherlösung, um das Netz zu entlasten. Konkret: Der auf dem Terminaldach produzierte und nicht verbrauchte elektrische Strom wird in eine mehrere Kubikmeter grosse Batterie geleitet und gespeichert. Vernünftigerweise steht diese nur ein Dutzend Meter vom Terminal entfernt in einem Container. Klingt simpel. Jedoch ist das Speichern von elektrischem Strom noch immer knifflig. Im Kleinen gehts, im Grossen klemmts. Eine Herausforderung, die Eugen Pfiffner, CEO, nicht schreckt. Er denkt weiter: «Es gibt E-Busse in der Schweiz, auch gibt es Speicherlösungen, aber wir sind die Ersten, die diese beiden Komponenten verbinden. In der Schweiz gibt es 50 mit Brugg vergleichbare Städte. Was wir jetzt an Erfahrungen und Erkenntnissen gewinnen, können wir diesen zur Verfügung stellen.» Irgendwann wird es vielleicht möglich sein, den ÖV im grossen Stil zu elektrifizieren. Eugen Pfiffner ist jedenfalls begeistert vom Projekt: «Wir packen die Chance, uns in der alternativen Mobilität zu engagieren!» Eine zweifellos gute Sache.