Hüter unseres Lebenselixiers

Wasser ist unser Lebensmittel Nummer 1. Brunnenmeister überwachen rund um die Uhr Qualität und Versorgung, sodass unsere Brunnen praktisch nur bestes Trinkwasser spenden.
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Die Antwort von Christian Galati, Projektleiter Gas und Wasser bei der IBB, auf die Frage nach seiner Motivation, kommt prompt: «Den Menschen einwandfreies Trinkwasser liefern! » Als bedürfte seine Entgegnung eines Beweises dafür, was die Hauptaufgabe eines Brunnenmeisters ist, trinkt er direkt vom Speier des Rathausbrunnens in Brugg. «Grundsätzlich darf man in der Schweiz davon ausgehen, dass jeder Brunnen sauberes Trinkwasser spendet. Anderswo weisen Schilder darauf hin, dass man aus dem Brunnen trinken darf – bei uns hingegen macht man ein Schild hin, wenn man das Wasser nicht trinken soll.»

Viel Dankbarkeit

Seit drei Jahren ist Christian Galati, 33, einer unserer drei Brunnenmeister. Und um Missverständnisse gleich vorneweg auszuräumen: «Die Bezeichnung Brunnenmeister stammt noch aus früheren Zeiten, der Beruf beschränkt sich heute natürlich nicht mehr auf Stadt- und Dorfbrunnen. Brunnenmeister betreiben kommunale Wassernetze und sorgen für die reibungslose und ununterbrochene Verteilung des Trinkwassers.» Ist der Bevölkerung denn bewusst, was für ein Luxus die ständige Verfügbarkeit von Trinkwasser ist? Galati nickt. «Ja, schon. Viele Leute sind dankbar und zeigen das auch. Das gehört zum Schönsten in meinem Beruf.»

Galati kam vor elfeinhalb Jahren zu uns, arbeitete während neun Jahren als Rohrnetzmonteur und kennt sich deshalb mit dem Bau und Unterhalt von Wasserleitungen bestens aus. Dann ergab sich für ihn die Möglichkeit, Brunnenmeister zu werden, da er die Voraussetzungen dafür mitbrachte. «Für die Prüfung musste ich zwölf dicke Ordner in wenigen Wochen durcharbeiten. Was war ich glücklich, als ich die Prüfung bestand, denn ich wollte unbedingt Brunnenmeister sein!»

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Das Netz im Kopf

Seither ist Galati einer der drei Brunnenmeister der Stadt Brugg. Diese muss von Gesetzes wegen mit ihrer Einwohnerzahl von 14’000 diese Anzahl an Fachkräften aufweisen. Hauptverantwortlicher für das Brugger Netz ist Thomas Wüst, Leiter Gas und Wasser im Bereich Netz-Dienstleistungen der IBB. Galati sowie Thomas Kraft sind seine Stellvertreter. Christian Galati ist seinerseits Brunnenmeister für die Gemeinde Gebenstorf, die uns mit diesem Mandat beauftragt hat. «Ich bin fast täglich in Gebenstorf. Es werden dort gegenwärtig viele Leitungen saniert und gebaut.» Vom Reservoir über alle Leitungen bis zu den Brunnen, er kennt das Wassernetz von Gebenstorf in- und auswendig. «Ich finde die Arbeit sehr spannend: Wir planen das Netz, wir bauen, unterhalten und erneuern es. Man muss eben ein Verständnis dafür haben, woher das Wasser kommt, und auch dafür sorgen, dass es mit genügend Druck in der Leitung fliesst.»

Unser Geschäftsbereich Gas und Wasser wird ergänzt durch sechs Rohrnetzmonteure. Alle neun Wochen ist ein Mitglied des Teams auf Pikett, jeweils täglich 24 Stunden von Freitag bis Freitag, sodass bei einem Störungsfall wie einem Wasserleitungsrohrbruch sofort reagiert werden kann.

Sauberes Wasser

Doch nicht nur die stete Verfügbarkeit, sondern auch die Hygiene des Trinkwassers ist von zentraler Bedeutung. «Viermal jährlich nehmen wir an ausgewiesenen Punkten Wasserproben, deren Ergebnisse wir regelmässig auf der Webseite veröffentlichen. Einmal im Jahr kommen zusätzlich die Fachleute des Kantons und kontrollieren unser Trinkwasser.» Probleme treten sehr selten auf – vor allem dann, wenn starkes Hochwasser herrscht oder wenn eine Quelle plötzlich weniger Druck aufweist. «In so einem Fall suchen wir sofort nach der Ursache und erarbeiten mit dem Kanton Lösungen», erklärt Christian Galati. Eine letzte Frage muss Brunnenmeister Galati natürlich noch beantworten: die nach seinem Lieblingsgetränk. Der Vater eines kleinen Sohnes lacht: «Reines Trinkwasser natürlich.»

Wettbewerb

Hol dir am Samstag, 24. August 2024, zwischen 10 und 16 Uhr, beim Brunnen vor dem Café & Lounge StadtKLATSCH in Brugg, eine IBB-Quietschente. Gewinne einen von drei Gutscheinen im Wert von je 50 Franken für deine Lieblingsbadi im IBB-Kundengebiet.

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Wasser im Haushalt

Im Buch «Brugger Brunnen», welches wir vor 15 Jahren herausgegeben haben, wird die Bedeutung der Stadtbrunnen in früheren Zeiten erklärt: «Bis 1884 gehörte das Wasserholen am Brunnen zu den selbstverständlichen Alltagsarbeiten in jeder Haushaltung. Die öffentlichen Brunnen bildeten aber auch die Treffpunkte der Brugger Bevölkerung. Während das frische Wasser aus der Röhre den Kessel füllte, schwatzten die Mägde am Trog, und die halbwüchsigen Knaben schimpften über die Lehrer, trafen gleichaltrige Mädchen oder heckten Bubenstreiche aus». Arzt Leopold Froelich (1860 – 1933) Am 5. Oktober 1883 beschloss die Brugger Gemeindeversammlung die Erstellung einer Hochdruckwasserversorgung, einer Hydrantenanlage, wie man damals sagte. Sie wurde 1884, also genau vor 140 Jahren, mit der Abnahme der Reservoiranlage Bruderhaus in Betrieb genommen. Sie bildete die Grundlage unserer heutigen modernen Wasserversorgungsanlage.

Das Brugger Brunnenbuch kann für 5 Franken bei uns an der Gaswerkstrasse 5 abgeholt werden. "Es hett solangs hett".

80 Kilometer Leitungen

Wir versorgen die Stadt Brugg über ein Hauptleitungsnetz von annähernd 80 Kilometern mit Trinkwasser. Das Wasser wird hauptsächlich aus den drei Grundwasserpumpwerken Vorhard, Badschachen und Niedermatt gefördert und in die Reservoire geleitet. Am Bruggerberg läuft zudem Quellwasser aus den Fassungen im freien Gefälle den Reservoiren Bruderhaus und Mühleweiher zu. Zwischen uns und den Gemeinden Villnachern, Gebenstorf, Riniken und Untersiggenthal bestehen Verbünde für den Bezug und die Lieferung von Trinkwasser. Mit der Gemeinde Windisch liegt ein leistungsfähiger Netzverbund vor, der auch die Regionale Wasserversorgung Birrfeld (REWA) mit ihren sechs angeschlossenen Gemeinden beliefert.