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Bis vor kurzem lag eine Störung bei uns vor.
31.05.2021
Würdigung
Das abgelaufene Jahr war ein besonderes Jahr für die Gesellschaft, die Wirtschaft und damit auch für die IBB. Den mit der Corona-Pandemie verbundenen Vorgaben begegnet die IBB umsichtig, wobei der Schutz der Gesundheit und die zuverlässige Fortführung der Geschäftstätigkeit im Vordergrund stehen. Als Unternehmen mit einer kritischen Infrastruktur steht für die IBB die sichere Versorgung ihrer Kundinnen und Kunden mit Energie und Wasser im Zentrum. Die bereits vor der Pandemie dezentral aufgegleisten Prozesse haben sich als tragfähig gezeigt. Die digitalen Hilfsmittel werden im Tagesgeschäft erfolgreich eingesetzt.
Entwicklung des relevanten Umfelds
Die Dekarbonisierung steht im Fokus der Diskussionen und des Handelns. Das erklärte Ziel der Schweiz ist die Klimaneutralität bis 2050. Lösungen der IBB helfen mit, dieses Ziel zu erreichen, so etwa mit dem Ausbau des Angebots an erneuerbaren Energien, der Erhöhung der Energieeffizienz und der Nutzung von Synergien für die alternative Mobilität.
Einerseits werden Nahwärmeverbünde entwickelt, wie beispielsweise in Brugg und Birr/Lupfig, andererseits wird Erdgas durch erneuerbares Gas (Green Gas) ersetzt. Der Bau von PV-Anlagen wird vorangetrieben, auch von solchen, an denen die IBB nicht beteiligt ist.
Die IBB setzt beim Umbau der öffentlichen Beleuchtung in der Stadt Brugg und der Gemeinde Gebenstorf auf modernste LED-Technik mit intelligenter Steuerung. Dies verbessert nicht nur die Energieeffizienz, sondern erfüllt auch Forderungen punkto Lichtverschmutzung und Tierschutz, ohne dabei die Sicherheit auf den Strassen zu reduzieren
Nachdem in den Jahren 2013 bis 2018 in Brugg ein Brennstoffzellenbus verkehrte, setzt die Postauto AG wiederum auf ein Fahrzeug, das mit erneuerbarer Energie angetrieben wird. Ab 2021 wird ein Elektropostauto zwischen Brugg und Windisch verkehren. Die IBB liefert den Anschluss und die Energie direkt ab einer PV-Anlage. Ein Speichersystem soll zudem für Effizienz sorgen.
Auch regulatorische Themen standen im Jahr 2020 im Fokus. So entschied die Wettbewerbskommission WEKO im Frühling, dass die korrekte Auslegung des Rohrleitungsgesetzes von 1961 dazu führt, dass alle Kundinnen und Kunden ihren Gasversorger frei wählen können. Die korrekte Umsetzung dazu ist schwierig, da das dazugehörige Gasversorgungsgesetz erst in der Ausarbeitung im Parlament ist.
Im Herbst wurde das neue Energiegesetz im Kanton Aargau verworfen. Damit gilt das Gesetz von 2010, in dem weder Biogas noch Elektromobilität noch die «Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich» (MuKEn) vorkommen. Für die IBB entsteht damit Investitionsunsicherheit, obwohl die langfristigen Ziele in der Energiestrategie festgelegt sind.
Ertragslage und Aufwand
Trotz des deutlichen Absatzrückgangs im Handel konnte sowohl der Gesamtertrag als auch der EBITDA fast gehalten werden (- 1.2 % gegenüber dem Vorjahr). Der Handel war übers ganze Jahr ausgesprochen volatil. Dank der Energiebewirtschaftung intern konnten Opportunitäten genutzt werden, um Verwerfungen im Frühling wieder aufzufangen. Im April 2020 senkte die IBB zudem ihre Gaspreise und gab so Vorteile aus der günstigeren Beschaffung direkt an die Enkunden weiter. Die Preise an den Beschaffungsmärkten haben mittlerweile wieder angezogen.
Beim Wasser stieg der Absatz deutlich um 70 % an. Hauptgründe waren die Integration der Wasserversorgung Schinznach-Bad und die Drittlieferungen über Windisch in die REWA-Gemeinden.
Im ComNet stiegen die Anschlusszahlen erstmals seit Jahren wieder. Die Produkte von UPC kommen beim Publikum sehr gut an, was zusammen mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie (Stichwort Homeoffice) einen positiven Einfluss auf das Geschäft hatte.
Investitionen
Die IBB kaufte vom Kanton Solothurn das verbliebene Alpiq-Aktienpaket und beteiligt sich damit an einem der grössten Schweizer Wasserkraftproduzenten. Neben dem direkten Zugang zur Produktion von erneuerbarer Energie in der Schweiz öffnen sich Möglichkeiten, an Umwandlungstechnologien teilzuhaben. Alpiq befasst sich schon länger mit Umwandlungstechnologien für Wasserstoff und deren Anwendungen.
Innovationen und Projekte
Im Quartier Bilander in Brugg entsteht eine Wohnüberbauung mit 30 Mietwohnungen im mittleren bis höheren Preissegment. Der Entwurf des Brugger Büros Liechti Graf Zumsteg Architekten passt gut ins Quartier und weist sowohl architektonische wie auch funktionale Qualitäten auf Wohnüberbauung. In Sachen Energieeffizienz soll die Überbauung zukunftsweisend sein: Die Fassaden der Häuser werden mit integrierten Solarpanels bestückt, wobei die Wohnüberbauung nicht das gesamte Energievolumen verbrauchen wird. Die alte Grundwasserfassung, die nicht mehr der Trinkwasserversorgung der Stadt Brugg dient, wird zukünftig für Kühl- und Heizzwecke genutzt. Anfang 2021 wird mit dem Gestaltungsplan begonnen.
Risikobericht
Die IBB hat im Geschäftsjahr 2020 die vorgeschriebene Risikoanalyse durchgeführt und die Wirkung des internen Kontrollsystems überprüft. Die Risiken werden gut beherrscht, die Früherkennung funktioniert ebenfalls sehr gut. Ausserordentliche Verluste sind keine zu befürchten.
Mit dem vermehrten Einsatz von digitalen, smarten Applikationen in immer mehr Bereichen nimmt die Gefahr vor Cyber-Angriffen weiter zu. Aber auch der physische Schutz der Gebäude und Anlagen muss intensiviert werden, da Vandalenakte oder Protestaktionen befürchtet werden müssen. Um eine einheitliche und einfache Systematik zu entwickeln, wurde 2020 das Projekt integrale Sicherheit mit der Erarbeitung wichtiger Grundlagen gestartet. Ausserdem hat die IBB eine Krisenorganisation gebildet und geschult.
IT
Im Geschäftsjahr 2020 dominierten auch im Bereich IT die Auswirkungen der Pandemie. Der Wechsel eines Grossteils der Belegschaft ins Homeoffice konnte ohne Probleme bewältigt werden. Der Aufwand für die Unterstützung der Benutzerinnen und Benutzer – unter anderem im Zusammenhang mit der Umstellung auf Videokonferenzen – hat in dieser Zeit allerdings deutlich zugenommen.
Qualitätsmanagement
Im Berichtsjahr wurde von der Schweizerischen Vereinigung für Qualitäts- und Management-Systeme (SQS) ein Rezertifizierungsaudit nach ISO 9001:2015 durchgeführt. Die SQS konnte der IBB erneut ein hervorragendes Zeugnis ausstellen.
Mitarbeitende
Ende Jahr beschäftigte die IBB 89 Mitarbeitende, davon drei Lernende. Die leichte Erhöhung basiert auf einer zusätzlichen Temporärstelle aufgrund zweier Mutterschaftsurlaube, der Übernahme einer Teilzeitmitarbeiterin der EG Riniken (Betriebsführung durch die IBB), der neu geschaffenen Lehrstelle Mediamatikerin sowie der personellen Aufstockung im Wärme-Kälte-Bereich.
IBB-Kundenmagazin neu auch als Onlineversion
Das Kundenmagazin «Anschluss» erscheint neu in vier Ausgaben, in der Regel als 6-Seiter sowie in einer Onlineversion. Via QR-Codes gelangen die Leserinnen und Leser zu Hintergrundberichten und Zusatzmaterial wie Filme und Bilder. Das Produkt- und Dienstleistungsangebot der IBB wird dabei hauptsächlich online abgebildet.
Regionales Engagement
Infolge des Verbots von Grossanlässen wurden alle IBB-Events abgesagt. Um dennoch bei den Kundinnen und Kunden präsent zu bleiben, kommunizierte die IBB vermehrt online.
Erstmals hat die Bevölkerung entschieden, welche Vereine Unterstützungsbeiträge von der IBB erhalten, dies via Gönnerplattform iBBooster – wo Vereine Franken finden. Gewinner in der Kategorie Kultur war der Verein Kinder- und Jugendtheater Turgi mit seinem Projekt «Internationales Kindertheaterfest». In der Kategorie Soziales gewann die Jungwacht Windisch den ersten Preis von 5000 Franken für ihr Sommerlager in der Lenzerheide, und in der Kategorie Sport lag die Laufsportgruppe Brugg für «die schnellscht Bruggerin / de schnellscht Brugger 2021» am Schluss an der Spitze.