Bericht des Verwaltungsrats

Die IBB-Gruppe erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 ein sehr erfreuliches Resultat.

Leistungs- und Strukturdaten in Mio. CHF

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Das abgelaufene Geschäftsjahr war deshalb sehr erfreulich, weil eine Mangellage abgewendet werden konnte, der Umbau der Energieversorgung gut vorankommt und trotz Preissenkungen im Gas und attraktiver Endkundenpreise im Schweizer Vergleich ein gutes Geschäftsergebnis erzielt werden konnte.

Anfang 2023 konnte nicht ausgeschlossen werden, dass es zusätzliche Absicherungsmassnahmen brauchen würde, um eine mögliche Mangellage abwenden zu können. Dank der europaweiten Absatzreduktionsmassnahmen im Gas um 15 %, die auch die IBB einhielt, der besseren Verfügbarkeit der Kraftwerke im Strom und schliesslich dank dem milden Wetter konnte die Versorgungslage im Frühling 2023 auch in der Schweiz stabilisiert werden.

Im Strom stieg der Energieabsatz um 2.6 % auf 267.6 GWh, wobei der Absatz im eigenen Stromnetz mit 220.2 GWh ebenfalls um 5.2 % zulegte. Während der Absatz bei den Privatkunden wegen des Zubaus an Photovoltaik um 2.5 % zurückging, ziehen neue Industrieunternehmen in die Region, was auch lokale Gewerbetreibende positiv zu spüren bekommen. Der Absatz im Gas sank weiter um 6.9 % auf 217.1 GWh. Dafür waren insbesondere die Sparmassnahmen im ersten Quartal verantwortlich. Der Biogasanteil bei den Haushaltkunden stieg indes auf 16.1 %. Mit anderen erneuerbaren Energieträgern wurden schliesslich 13.3 GWh Energie in 13 Energie-Contracting-Anlagen geliefert.

Die Endkundenpreise Strom waren 2023 sowohl für Privat- als auch für Gewerbekunden attraktiv und deutlich niedriger (10 % bzw. 18 %) als der Schweizer Medianwert. Die Preise für 2024 liegen in einem vergleichbaren Rahmen. Dank der vorausschauenden Beschaffungsstrategie der IBB konnten nicht nur die Kunden im freien Markt, sondern alle Kundengruppen profitieren.

Im Gas mussten die vom Bund vorgeschriebenen Elemente Gasspeicher und Optionen in eine neue Beschaffungslogistik, möglichst ohne Russlandgas, integriert werden. Das milde Wetter und die Einsparziele verhinderten eine genaue Prognose. Dank einer zwischen Sicherheit und Flexibilität gut abgewogenen Beschaffungsstrategie konnten die Endkundenpreise pro kWh im April um vier Rappen und Ende Jahr um einen weiteren Rappen reduziert werden.

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Die Umsetzung des Masterplans Energie der IBB schreitet gut voran. Die Arbeiten an der Heizzentrale Sommerhaldenstrasse in Brugg verlaufen nach Zeitplan, sodass Ende 2024 Wärme geliefert werden kann. Auch im Birrfeld wird für Naturenergie Eigenamt zügig gebaut, und vier neue, grössere Projekte sind im Versorgungsgebiet in Planung, mit dem Ziel, die Baubewilligungen noch 2024 zu erhalten. Damit leistet die IBB einen wertvollen Beitrag, damit die Gemeinden in der Region ihre Klimaziele erreichen können.

Mit leistungsfähigen, modernen Tools möchte die IBB die Gemeinden dabei unterstützen, Zonenpläne für geeignete Energietechnologien zu definieren und entsprechende Projekte zu realisieren. Unter den Energieeffizienzprojekten hervorzuheben sind die realisierten Projekte mit intelligenten Strassenbeleuchtungen. In Lupfig, Brugg und Gebenstorf sind die Arbeiten abgeschlossen, in Villigen läuft der Umbau noch.

Zur grossen Bautätigkeit gehören 2023 auch einige Projekte von Industriekunden. Darin kommt zum Ausdruck, dass an der Energieeffizienz gearbeitet wird. Gleichzeitig wachsen diese Kunden in ihren Märkten, was zusätzliche Infrastrukturbedürfnisse auslöst.

Für das Geschäftsergebnis 2023 hatten die Einflussfaktoren zur Folge, dass der Gesamtertrag der IBB von CHF 94.6 Mio. auf CHF 114.9 Mio. und der Jahresgewinn von CHF 8.2 Mio. auf CHF 10.1 Mio. stieg. Insgesamt wurden Investitionen im Wert von CHF 16.2 Mio. getätigt, was einer Zunahme um fast 40 % entspricht. Es ist davon auszugehen, dass die IBB auch in den nächsten zehn Jahren in diesem Rahmen investieren wird.

Aufgrund des vorliegenden Ergebnisses beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung die Ausschüttung einer Dividende von 23 %.

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Wir danken allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr grosses und diszipliniertes Engagement in diesem bewegenden Marktumfeld. Der Dank richtet sich auch an unsere Kundinnen und Kunden. Ihr Vertrauen und ihr Feedback helfen der IBB, für eine erfolgreiche und nachhaltige Energiezukunft in unserer Region zu sorgen.

Martin Sacher
Präsident des Verwaltungsrats