Bericht des Verwaltungsrats

Wir sind überzeugt davon, dass die IBB im Jahr 2022 einen ausgewogenen, erfolgreichen Weg eingeschlagen hat.

Die IBB-Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2022 wieder ein sehr erfreuliches Resultat.
Leistungs- und Strukturdaten in Mio. CHF

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Eine hohe Versorgungssicherheit und verhältnismässig günstige Preise für Energie galten in der Schweiz lange als Selbstverständlichkeit. 2022 hat uns eindrücklich vor Augen geführt, dass diese günstigen Verhältnisse nicht zwangsläufig gegeben sind und auch in der Zukunft nicht zwingend Bestand haben werden. Es braucht viel Fachkompetenz und Engagement, um diese immer grösser werdenden Herausforderungen gut zu meistern. Hinzu kommt der Klimaschutz, der den Umbau der Energiesysteme stetig vorantreibt. Es gilt, diese drei Kernelemente einer verlässlichen und zukunftsträchtigen Energieversorgung in Einklang zu bringen.

Wir sind überzeugt davon, dass die IBB im Jahr 2022 einen ausgewogenen, erfolgreichen Weg eingeschlagen hat. Um der möglichen Energiemangellage vorbereitet begegnen zu können, wurden für Strom und Gas zusammen mit den Branchen geeignete Massnahmen festgelegt und umgesetzt. Die betroffenen Grosskunden wurden darüber wiederholt informiert, und auf der Webseite wurde eine umfassende Wissensseite aufgebaut. Für Wasser und Abwasser wurden mit den umliegenden Gemeinden die Prozesse überprüft, und es wurden Lösungen vorbereitet. Beim Gas wurden alle Zweistoffkunden derart vorbereitet, dass sie zeitnah auf Öl umgeschaltet werden könnten. Dadurch hätte der Verbrauch um mehr als 20 % reduziert werden können. Die Vorbereitungen auf eine mögliche Mangellage claufen 2023 weiter.

Der Energieabsatz beim Strom stieg um 8.1 % auf 260.9 GWh, wobei der Absatz im eigenen Stromnetz mit 209.3 GWh ebenfalls um 5.7 % zulegte. Die attraktive Lage zieht neue Industrieunternehmen in die Region, was auch das Gewerbe positiv spürt. Der Absatz beim Gas sank dagegen deutlich um 19.5 % auf 233.1 GWh, was hauptsächlich dem milden Wetter geschuldet ist. Schliesslich wurden mit anderen erneuerbaren Energieträgern 4.6 GWh Energie in Wärme-Contracting-Anlagen geliefert.

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Im Oktober konnte in Brugg an der Sommerhaldenstrasse mit dem Bau des ersten grossen Fernwärmenetzes der IBB gestartet werden und im Birrfeld erhielt die IBB kurz darauf die Bewilligung zum Bau des dortigen Fernwärmeprojekts «Naturenergie Eigenamt». Weitere Projekte für Wärme- und Kältelösungen sind in Arbeit und können hoffentlich bald umgesetzt werden – dazu gehören auch das Wasserstoffprojekt der Axpo mit der Wärmeauskopplung durch die IBB sowie das Bauvorhaben Bilander in Brugg.


In diesem Umfeld ist die IBB dabei, für das gesamte Versorgungsgebiet einen Masterplan Energie zu erarbeiten, der sowohl die Dekarbonisierung abbildet als auch die optimale zukünftige Nutzung der verschiedenen Energieformen beschreibt. Dabei wird ein zunehmend intelligentes Stromnetz wichtig. Die IBB rechnet mit zusätzlichen Investitionskosten in Höhe von über CHF 100 Mio. in den nächsten zehn Jahren.

Die IBB musste ihre Endkundenpreise wegen der grossen Preissprünge an den Handelsmärkten anpassen. Beim Gas erfolgten diese Anpassungen im April aufgrund der erhöhten Nachfrage nach Gas zur Speicherung und im September wegen der Angst an den Märkten bezüglich einer drohenden Mangellage. Da diese glücklicherweise ausblieb und sich die Märkte etwas beruhigten, konnte die IBB bereits im Dezember die Gaspreise wieder leicht senken. Die Preise liegen gut im schweizerischen Schnitt.

Beim Strom wurden die Endkundenpreise für 2023 im August bekanntgegeben. Dank einer vorausschauenden Beschaffung mussten die Preise zwar angehoben werden, sie liegen aber für Privat- und Gewerbekunden mehr als 10 % unter dem schweizerischen Medianwert. Die Volatilität der Märkte wird die Branche aber noch länger beschäftigen.

Für den Geschäftsverlauf 2022 hatte dies sichtbare Konsequenzen: Der Gesamtertrag der IBB stieg um 28.4 % auf CHF 94.6 Mio.

Der Jahresgewinn sank dagegen um 18.5 % auf CHF 8.2 Mio. Alle Gesellschaften der IBB weisen erfreulicherweise ein positives Ergebnis aus.

Aufgrund des vorliegenden Ergebnisses beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung die Ausschüttung einer unveränderten Dividende von 21 %.

 

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Wir danken allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr grosses und diszipliniertes Engagement in diesem aussergewöhnlichen Marktumfeld.

Der Dank richtet sich auch an unsere Kundinnen und Kunden. Ihr Vertrauen und ihr Feedback helfen der IBB, für eine erfolgreiche und nachhaltige Energiezukunft in unserer Region zu sorgen.

Martin Sacher
Präsident des Verwaltungsrats